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22. Erzgebirgs-Bike-Marathon

Aufholjagd nach Platten endet auf Platz 3

Trotz eines Defekts zu Beginn hat Sebastian Stark beim 22. Erzgebirgs-Bike-Marathon das Podest erklommen. Wie die anderen 1100 Teilnehmer hatte auch der Brünloser mit den neuen Passagen der Runde zu kämpfen.

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Seiffen. Sichtlich geschafft von den zahlreichen Wettbewerben des Wochenendes ist Albrecht Dietze. Dennoch kann der Organisator des Erzgebirgs-Bike-Marathons, der zum mittlerweile 22. Mal in Seiffen ausgetragen wurde, zufrieden lächeln. "Es hat alles prima geklappt. Zwar gab es diesmal etwas mehr Stürze als sonst, aber ernsthaft verletzt hat sich dabei niemand", sagt der 45-Jährige. Auch das Wetter spielte entgegen der Prognosen mit: "Von den angekündigten sieben Stunden Regen war am Sonntag kaum ein Tropfen zu sehen." Nur in der Nacht zuvor hatte ein Sturm eines der Festzelte "zerlegt". Die Strecke in und um Seiffen wurde von dem zweistündigen Gewitter dagegen kaum in Mitleidenschaft gezogen.

"Der Boden war nass, aber trotzdem griffig", berichtet Sebastian Stark vom Gelenauer TBR-Werner-Team. Dumm nur, dass die Technik dem deutschen Hochschul-Meister aus Brünlos einen Strich durch die Rechnung machte. "Ziemlich früh in der ersten Runde hatte ich wieder mal einen Platten", erzählt der 27-jährige Mitfavorit über 100 Kilometer. Er musste die Spitze ziehen lassen. "Glück im Unglück war, dass mein Teamkollege Bastian Wauschkuhn gerade vorbeikam und mir sein Hinterrad zur Verfügung stellte", erzählt Stark. Anstatt den Reifen selbst zu flicken, war nur ein Radwechsel angesagt, der trotzdem Zeit kostete. Auf geschätzte fünf Minuten wuchs der Rückstand.

Dass er Hannes Genze nicht mehr einholen würde, war für den TBR-Fahrer schon zu diesem frühen Zeitpunkt klar. "Er ist eine Klasse für sich", sagt Stark über den Europameister von 2005, der in Seiffen letztlich souverän gewann. Doch gegen die restliche Konkurrenz rechnete sich der Brünloser noch einiges aus. Also begann er seine Aufholjagd, zog unter anderem vorbei an dem sich tapfer schlagenden Tom Reichelt (51.). Immer weiter ging es für Stark nach vorn. Nur die neuen Streckenpassagen am Ende der Runde, bestehend aus zwei anspruchsvollen Abfahrten und einem Anstieg, bereiteten ihm mitunter Probleme. "Sie machen die Runde zwar interessanter. Andererseits ist es dort schwierig, langsame Fahrer zu überrunden, die nicht den sogenannten Chicken Way als Umweg nutzen", sagt Stark. Dennoch machte er weiter Boden gut. Nach 100 Kilometern fehlten nur 20 Sekunden zu Silber (Peter Hermann). Mit 4:10:42 Stunden hatte er sieben Minuten Rückstand auf Genze.

"Es war trotzdem ein gutes Rennen für mich", sagt Stark, dessen Freundin Laura Hoffmüller die gute Bilanz abrundete. Erstmals auf der langen Distanz startend, sicherte sie sich auf Anhieb den Sieg. "Damit hätte ich nie gerechnet. Mein Ziel lautete, einfach nur durchzuhalten", sagt die 22-Jährige, die sich vor allem gegen die Expertinnen aus Tschechien kaum Chancen ausgerechnet hatte. Die Strecke verlangte Laura Hoffmüller alles ab: "Es geht immer nur bergauf oder bergab. Man kann sich nie erholen." Dennoch fand sie ihren Rhythmus.

Splitter

1299 Mountainbiker
waren für die drei Hauptrennen am Sonntag gemeldet. Aufgrund kurzfristiger Absagen und mehrerer Ausfälle erreichten letztlich 1044 Starter das Ziel. Auf der langen Distanz (100 km) waren es 171 Biker, auf der mittleren (70 km) 368 und auf der kurzen Strecke (40 km) 505 Sportler.

Rund 200 Nachwuchs-Fahrer gingen bereits am Samstag beim EBM Mini an den Start. Die Rennen, die zwischen 1,7 und 22,5 Kilometer lang waren, bescherten den gut platzierten Fahrern Punkte für zwei Wettkampfserien. Neben der Junior Trophy Erzgebirge gehört der Erzgebirgs-Bike-Marathon auch zur Fahrrad-Spartakiade Erzgebirge.

Zwei Premieren waren in Seiffen zu erleben. So wurde erstmals ein 400 Meter langes Laufrad-Rennen für drei- und vierjährige Kinder ausgetragen. Neu war auch der Wettbewerb der Einradfahrer. Auf der 15 Kilometer langen Strecke kämpften 14 Teilnehmer um die sächsischen Landesmeistertitel. Lokalmatadorin Anna-Maria Dietze (1:16:46 h) durfte Gold in der weiblichen Jugend bejubeln.

Beim Bergsprint am Alp de Wettin, der am Samstagabend ausgetragen wurde, konnte sich wie im Vorjahr Marco Schätzing durchsetzen. Laut-stark angefeuert von vielen Fans, gewann der Optiker aus Jena das Finale der besten Sechs in 1:04 Minuten. Auf der 500-Meter-Strecke mit 20 Prozent Steigung waren 60 Biker zu den Vorläufen angetreten.

Ein Fernseh-Team des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) begleitete die 22. Wettkampfauflage in Seiffen. Heraus kam ein fast dreiminütiger Bericht, der noch am Sonntagabend ausgestrahlt wurde. Die TV-Präsenz war auch angebracht. Schließlich gingen erstmals auch zwei Australier an den Start. Die Ausdauersportler nutzten das Rennen als Vorbereitung auf die Cross-Triathlon-WM in Zittau.

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